top of page

„Die Stille zwischen den Hilfen - Als ich anfing, meinem Pferd wirklich zuzuhören“

Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich auf dem Turnierplatz saß, mein Pferd unter mir schnaubte, die Sonne über dem Viereck stand und trotzdem war alles falsch.

Es fühlte sich an, als würde ich gegen eine Wand reiten.

Wo einst Leichtigkeit war, war plötzlich Widerstand. Wo Harmonie herrschte, war jetzt Anspannung. Ich hatte trainiert, systematisch, korrekt. Ich war dem Plan gefolgt. Und trotzdem war da diese unsichtbare Grenze, die wir nicht mehr überschreiten konnten.

Ich nannte es damals „Blockade“. Mein Pferd schien unwillig. Ich spürte Frustration, Zweifel – an mir, an ihm. Doch tief in mir war auch ein anderer Impuls. Eine leise Ahnung, dass die Lösung nicht in mehr Technik lag, sondern in weniger.

Und so kam ich fast widerwillig zum schamanischen Pferdetraining.


Eine andere Sprache sprechen

Beim ersten Treffen stand ich mit meinem Wallach in einem runden Paddock. Kein Sattel, kein Zaumzeug, keine Lektionen. Nur ich, mein Pferd und eine Frau mit ätherischen Düften.

Ich war skeptisch. Es schien mir weltfremd. Aber mein Pferd der sonst so spannige, kontrollierte, wurde ruhig. Neugierig. Wachsam, aber nicht auf der Flucht.

Er begann, mir Blicke zuzuwerfen, die ich nie gesehen hatte. Blicke, die fragten: „Bist du endlich bereit, mich zu sehen?“

In der schamanischen Arbeit geht es nicht um Kontrolle, sondern um Verbindung. Nicht darum, etwas zu machen, sondern etwas zu hören, das schon da ist tief im Pferd, tief in uns.


Die Wunde hinter dem Widerstand

In den Sitzungen wurde nicht nur mein Pferd gelesen sondern auch ich. Ich begann zu erkennen, dass mein Druck, mein Ehrgeiz, mein Bedürfnis nach Leistung sich wie ein Schleier über unsere Beziehung gelegt hatte.

Mein Pferd spiegelte mir das. Seine „Blockade“ war ein Nein. Kein trotziges, sondern ein liebevolles: „So nicht.“

Und plötzlich veränderte sich nicht nur unser Reiten sondern mein ganzes Leben.

Ich wurde ruhiger. Klarer. Ich hörte auf, ständig Erwartungen erfüllen zu wollen, die nie wirklich meine waren.

In meinem Job reagierten Kolleg*innen plötzlich anders auf mich mit mehr Offenheit, mehr Respekt. Ich musste weniger kämpfen. Auch privat wurde vieles leichter. Beziehungen, die lange festgefahren waren, begannen sich zu lösen einfach, weil ich selbst weicher wurde.

Ich hatte verstanden: Mein Pferd wollte nicht, dass ich ihn kontrolliere. Es wollte, dass ich mich selbst erkenne.

Und das veränderte alles.


Verbindung statt Technik

Ich lernte, anders zuzuhören. Mein Pferd zeigte mir seinen Rhythmus, seinen Atem, seine Geschichten.

In einer geführten Tierkommunikation sah ich ihn in einer Weite galoppieren, frei und stolz genau so, wie ich ihn tief im Inneren wollte. Und ich begriff: Diese Freiheit beginnt nicht im Körper. Sie beginnt im Vertrauen.

Unser Training veränderte sich. Die Lektionen blieben, aber der Fokus war anders. Statt zu korrigieren, begann ich zu fragen. Statt zu treiben, begann ich zu fühlen aus der Stille heraus.


Und auf dem nächsten Turnier?

Wir ritten keine perfekte Prüfung. Aber wir waren verbunden. Und diese Verbindung hat mehr verändert als jedes Protokoll je ausdrücken könnte



Wenn Technik nicht mehr reicht, beginnt die Reise nach innen

Wenn du als Reiter*in an einen Punkt kommst, an dem du trotz aller Disziplin, Trainerstunden und Trainingspläne nicht weiterkommst dann lade ich dich ein, einen anderen Weg zu gehen.

Nicht stattdessen. Sondern zusätzlich. Eine zweite Sprache zu lernen. Die Sprache der Intuition, der Energie, des wahren Zuhörens.


Schamanisches Pferdetraining ist kein Zaubertrick. Es ist eine Rückkehr. Zu dem, was unter der Leistung liegt: Beziehung. Vertrauen. Wahrheit.

Und manchmal beginnt genau hier nicht nur ein neuer Weg mit deinem Pferd, sondern auch ein neuer Blick auf dein ganzes Leben.

 
 
 

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating
bottom of page